Übungleiter-Lehrgang Tauchen 2006/2007 beim HTSV
dragao, 10:25h
Dieser Blog-Eintrag dient der Sammlung der Pro's und Con's, die im Zusammenhang mit dem ÜL-Kurs des HTSV aufgefallen sind, der von November 2006 bis Februar 2007 an insgesamt 6 Wochenenden stattfand. Warum sammelt man so etwas? Das hat mehrere Gründe, einmal um Dinge und Umstände nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und Dampf abzulassen, schließlich verklären sich negative Dinge ja im Laufe der Zeit, zum anderen aber auch um Hilfestellungen zu geben, was man besser machen kann. Ein paar Dinge wurden schon bei den Lehrgangsleitern direkt angesprochen, führten aber mitunter zu Diskussionen, weswegen das ein oder andere eben nicht angesprochen wurde ... schliesslich hielten wir unseren ÜL-Ausweis noch nicht in Händen ...
Also fang ich einfach mal mit den Dingen an, die mich verwirrt, geärgert und unnötige Zeit und Mühe gekostet haben
die CON's:
- Anmeldung zum Kurs: auf der Webseite stand, dass man sich "... über den Vereinsvorsitzenden ..." anmelden sollte, dass man sich zusätzlich auch online anmelden musste war der Beschreibung nicht zu entnehmen (inzwischen korrigiert)
- Hospitation: Vor Beginn der Schwimmbadhospitation war mir unklar,
- wozu die Hospitation dient (da steht zwar "...Vorbereitung auf den Übungsleiterkurs...", aber was ist konkret gemeint?
- wann die Hospitationen zu absolvieren sind (vor oder während des eigentlichen ÜL-Kurses? Mein Tipp: Freigewässerhospitation schon im Sommer vor Kursbeginn absolvieren!)
- dass es unterschiedliche Stunden sind
- eine Reihenfolge einzuhalten ist
- an mindestens zwei verschiedenen Orten die Hospitationen stattfinden soll
- die 4te Stunde (Halten einer ABC-Stunde) eigentlich Lehrgangsstoff des Kurses ist und m.E. erst nach oder während der Absolvierung des Kurses stattfinden kann
Dann kam noch dazu, dass die Hospitationen nur bei einem
ausgewählten Kreis absolviert werden konnten, bei dem sich ein Anbieter auf EMail-Anfrage gar nicht meldete und ein weiterer Anbieter nur eine sehr eingeschränkte Zahl von Terminen anbot.
- organisatorisches: das Programm des jeweiligen Wochenendes wird erst am Samstag morgen ausgegeben. Warum nicht im Vorfeld, zumal das Programm des letzten Sonntags auf die anderen Tage verteilt wurde....
- organisatorisches:die Präsentationen wurden den Kursteilnehmern, entgegen entsprechender mündlicher Ankündigungen, nur teilweise zur Verfügung gestellt. Das ist insofern schlecht, da nicht alle Informationen bei den Vorträgen aufgenommen werden können, es nicht jedem leicht fällt "das Wichtige herauszuhören und mitzunotieren und demnach die Möglichkeit des gezielten Lernens oder Nachschlagens (auch "für später") fehlt.
- organisatorisches: am 3. Samstag wurde darauf hingewiesen, dass Raster (dieses Wort kann ich langsam nicht mehr hören) für den nächsten Tag (Sonntag) ausgedruckt und in Klarsichtfolie vorliegen müssen ... nach einem 12-Stunden-Tag abends um 21:00 noch schnell zusammengestellt ... und am Sonntag nicht gebraucht ...was soll das?
- fachliches:
die Aussage: "... ich hasse Powerpoint ...". Natürlich lässt sich über die "beste" Präsentationsmethode trefflich diskutieren, aber folgenden Gründen bitte ich zu bedenken:
- State of the art: Ich kann mich schon gar nicht mehr daran erinnern, wann jemand im geschäflichen Umfeld eine Präsentation (außer auf Präsentationsseminaren) ohne Powerpoint gemacht hat (Achtung Seitenhieb: das mag in öffentlich-rechtlichen Institutionen durchaus anders sein)
- Equipment im Verein und persönlich: welcher Verein hat Flipcharts, Beamer, Overhead-Projekktoren, Tafeln, eigene Computer? Man nimmt eben das, worauf man zurückgreifen kann, ein Computer ist in nahezu jedem Haushalt vorhanden
- Handouts: man kann sehr schnell Unterlagen (für eigene Notizen und zum Nachlesen) an Teilnehmer verteilen
- organisatorisches: an den Sonntagen der Schwimmbad-Sessions: auf der einen Seite "keine Zeit" für Mittagspause/-essen, aber dann doch langes Warten vor dem Schwimmbad, bis zum Einlass
- organisatorisches: kurzfristige Vorverlegung des Treffzeitpunkts der Prüfungspaten am 1. Prüfungswochenende
- organisatorisches: der Spruch "... habe ich aber gesagt ...", wenn etwas Wichtiges übersehen wurde. Das Problem ist, dass sich mündliche Aussagen im Nachhinein nicht mehr verifizieren lassen, es ist besser etwas öffentlich nachlesbar zu dokumentieren
Natürlich gibt es auch positive Eindrücke, Effekte und Überraschungen.
Hier die PRO's
- fachliches: alle, ohne Ausnahme, Referentenbeiträge waren fachlich fundiert und wurden didaktisch gut präsentiert
- Gemeinschaftsgefühl: das Ambiente sowohl der Lehrgangsteilnehmer untereinander, als auch zwischen Teilnehmern und Lehrgangsleitern war sehr freundlich und kameradschaftlich, sodass sich ein gemeinsames Teamgefühl etablieren konnte
- Einblick: Mir wurde klar, dass nur ein relativ kleiner engagierter Personenkreis überhaupt das Gebilde HTSV ausmacht, diese Personen kennenzulernen ist sicherlich eine wesentliche Erleichterung für die weitere Vereinsarbeit
Fazit: Der Kurs wird von Enthusiasten veranstaltet, die konkrete Vorstellungen von den zu vermittelnden Inhalten haben. Man merkt aber immer wieder, dass die Veranstalter das nicht hauptberuflich machen, unter Zeitmangel und Unterstützung leiden und deswegen organisatorisch die ein oder andere "Überraschung" entsteht. Mein konstruktiver Vorschlag wäre deswegen, dass die Kursleiter den internen, Passwort-geschützten, Teil der Übungsleiterkurs-Webseite aktiv gestalten sollten, dort die wichtige Ankündigungen machen, die Zeitpläne veröffentlichen und die Präsentationen der einzelnen Vorträge hinterlegen.
Ansonsten wurden die Inhalte gut vermittelt, wobei allerdings nicht immer klar war, was essenziell wichtig ist. Ich persönlich empfand den Kurs ziemlich anstrengend, er verlangte mir mehr ab (persönliches Engagement, Flexibilität und Zeit) als ich vor Kursbeginn gedacht hatte und kurzzeitig ist mir sogar (was ich mir nie hätte vorstellen können) die Lust vergangen weiterzumachen ... aber Unkraut vergeht nicht. Deswegen kann ich die Teilnahme nur bedingt empfehlen, aber vielleicht nehmen sich die Verantwortlich diese Zeilen ja zu Herzen.
2b continued ...
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